Gespannt erwartete man in Linz die Partie gegen den Tabellenführer und Regionalliga Absteiger Nieder Olm. Coach Uwe Seiffert versuchte noch vor dem Spiel tief zu stapeln und sah sich und sein Team nicht in der Favoriten Rolle. Aber wo sollte man sonst sein, wenn man sich am Wocheende zuvor den ” Platz an der Sonne ” gegen die bis dato ungeschlagenen Lauterinnen erkämpft hatte?
Die Partie begann pünktlich und zunächst mit etwas Nervosität auf beiden Seiten. Nider Olm machte mit einem Dreier die ersten Punkte, die selbstbewusst von Uta Marx ebenfalls per Dreier beantwortet wurde. Auf Linzer Seite aber wollte zunächst nichts durch den Ring, Nieder Olm führte in der 8. Minute bereits 7:17. Doch kombiniert mit druckvoller Verteidigung konnte man bis zum Viertelende 7:1 kontern, 14:18. Im 2. Viertel begann nun eine anstrengende aber erfolgreiche Aufholjagt, so das man in der 8 Minute erstmals mit 26:25 in Führung gehen konnte. Doch 2 weitere Dreier von Nieder Olm machten die Führung wieder zunichte, 14:15. Mit 5 Punkten Rückstand blieb die spannende Partie aber offen und man zog sich zur Teambesprechung in der Halbzeitpause zurück.
Doch Nieder Olm erwischte im 3. Viertel abermals den besseren Start und zog bis zur 6. Minute mit einem 4:11 Lauf das erste Mal deutlicher davon. Doch Linz zeigte sich kämpferisch und fand die entsprechenden Gegenmittel. Bis zum Viertelende machte man in nur 4 Minuten 15 Punkte, ließ beim Gegner nur noch 8 zu. So konnte das Viertel mit 19:18 gewonnen werden, und es ging mit nur noch 4 Punkten Rückstand in die Crunchtime. Doch wieder war Nieder Olm präsenter und schaffte bis zur 3. Minute einen 0:7 Lauf. Doch Linz gab sich nicht auf und hielt kontinuierlich dagegen. Selbst nach großem Kraftakt und zwischenzeitlich 12 Zählern Rückstand machten die Linzerinnen das Spiel bis zur 9. Minute noch einmal spannend, doch Nieder Olm blieb abgeklärt und konnte somit das spannende Match mit 60:65 knapp für sich entscheiden.
Coach Modrack zeigte sich nach dem Spiel mit leichter Frustration: ” Es ist im ersten Augenblick natürlich sehr schade wenn man so ein Spiel nicht für sich entscheiden kann. Aber Nieder Olm ist nun mal ein sehr starkes Team, mit sehr ausgeglichenem Kader. Umso erfreulicher ist es, wenn wir 40 Minuten konstant auf Augenhöhe spielen. Nieder Olm hat sensationell von der 3 Punkte Linie getroffen, das konnten wir nicht immer gut verteidigen. Darin lag heute auch der Unterschied, denn wir haben nicht viel falsch gemacht. Mein Team war 40 Minuten konzentriert, hat stark gekämpft, und wir hatten viele gute Aktionen sowie eine gute Transition. In einigen Phasen fehlte nur etwas Glück im Abschluss, da kann ich meinen Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Letzlich nehmen wir aber sehr viel mit aus dem Spiel und sind somit noch besser vorbereitet auf die bevorstehenden Aufgaben.”
Die Situation der eher kleinen Rotation von Coach Thomas Modrack wird sich allerdings im nächsten Spitzenspiel gegen Kaiserslautern noch einmal etwas verschärfen. Neben Nina Altmann, die mit Sicherheit in dieser Saison nicht mehr für das Team auflaufen kann, muß der Coach auch noch auf Ramona Malek und Sophie Marger verzichten. Darüber hinaus wird er, wie schon gegen Nieder Olm, auf Carolin Hundrieser verzichten müssen, deren Schiedsrichter Einsätze sich hin und wieder mit dem Spielplan der Oberliga überschneiden. Auch der Einsatz von Sophia Esser ist aus beruflichen Gründen noch offen. Bleibt natürlich die Frage offen, wie der Trainer die zahlreichen Ausfälle kompensieren wird. Modrack:” Meine Spielerinnen sind derart fit, das ich auch keine Bedenken hätte mit nur 5 oder 6 Spielerinnen anzutreten. An der Situation kann ich nichts ändern, also müssen wir das beste daraus machen”.